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MA HS. Semantiken und Gegennarrative kulturanthropologischer Forschung: Totgesagte leben länger: Abschied von Riehl?

Dozent:innen: Dr. Theresa Perabo
Kurzname: HS Semantiken
Kurs-Nr.: 05.174.610
Kurstyp: Hauptseminar
Format: online

Empfohlene Literatur

Zur Einführung:
Altenbockum, Jasper von (1994): Wilhelm Heinrich Riehl 1823–1897. Sozialwissenschaft zwischen Kulturgeschichte und Ethnographie. Köln u.a.
Deißner, Vera (1997): Die Volkskunde und ihre Methoden. Perspektiven auf die Geschichte einer »tastend-schreitenden Wissenschaft« bis 1945 (zu Riehl: S. 75–88). Mainz.

Zur Riehl-Kontroverse:
Gerndt, Helge (1979): Abschied von Riehl — in allen Ehren. In: Jahrbuch für Volkskunde 2 (S. 77–88).
Moser, Hans (1978): Wilhelm Heinrich Riehl und die Volkskunde. Eine wissenschaftsgeschichtliche Korrektur. In: Jahrbuch für Volkskunde 1 (S. 9–66).
Wiegelmann, Günter (1979): Riehls Stellung in der Wissenschaftsgeschichte der Volkskunde. In: Jahrbuch für Volkskunde 2 (S. 89–100).

Inhalt

In den späten 1970er-Jahren fand eine intensive Auseinandersetzung mit Wilhelm Heinrich Riehl (1823–1897), seinem Werk und seiner Bedeutung für die Entwicklung der wissenschaftlichen Disziplin Volkskunde statt, die im „Abschied von Riehl — in allen Ehren“ (Gerndt) kulminierte. Hartnäckig hält er sich jedoch bis heute in der Wissenschaftsgeschichte; außerhalb des universitären Feldes wird er sogar als ein „Vater der Volkskunde“ annonciert. Anlässlich des nahenden 200. Jubiläums des gebürtigen Wiesbadeners werden wir uns im Seminar mit dieser umstrittenen Gründerfigur der Volkskunde auseinandersetzen. Im Zentrum steht zunächst die Lektüre von klassischen Texten Riehls wie „Volkskunde als Wissenschaft“ (1858) und „Handwerksgeheimnisse des Volksstudiums“ (1869). Daneben werden wir auch einige seiner heute kaum noch bekannten Essays und fiktiven Erzählungen lesen, z.B. „Der Kampf des Schriftstellers und des Gelehrten“ (1873) und Auszüge aus „Rheingauer Deutsch“ (1874). Die Originalschriften dienen dazu, Riehls Themen, Methoden und Resultate kennenzulernen und im wissenschaftlichen Feld des 19. Jahrhunderts zu verorten. Auf dieser Grundlage werden wir einige einschlägige Texte der Riehl-Kontroverse der 1970er-Jahre lesen, um sein Schaffen zum Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion zu machen und seine Bedeutung für unsere moderne Disziplin zu erörtern.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
09.11.2020 (Montag) 14:15 - 15:45
16.11.2020 (Montag) 14:15 - 15:45
23.11.2020 (Montag) 14:15 - 15:45
30.11.2020 (Montag) 14:15 - 15:45
07.12.2020 (Montag) 14:15 - 15:45
14.12.2020 (Montag) 14:15 - 15:45
04.01.2021 (Montag) 14:15 - 15:45
11.01.2021 (Montag) 14:15 - 15:45
18.01.2021 (Montag) 14:15 - 15:45
25.01.2021 (Montag) 14:15 - 15:45
01.02.2021 (Montag) 14:15 - 15:45
08.02.2021 (Montag) 14:15 - 15:45