ReDigIm ist ein Forschungsprojekt, das Bedeutungen und Praktiken der Umverteilung im Kontext der Digitalisierung untersucht.
In ganz Europa nutzen die Bürgerinnen und Bürger zunehmend digitale Instrumente wie Websites, Apps, Zahlungstechnologien und soziale Medien, um zu geben, zu teilen und zu spenden. Diese Formen des prosozialen Beitrags weisen auf neue Formen der Bürgerbeteiligung, der Solidarität und der Fürsorge für andere hin, aber sie stören auch die etablierten staatlich verordneten Formen der sozialen Versorgung und werfen Fragen zur Zukunft der Steuersysteme in den europäischen Wohlfahrtsstaaten auf.
ReDigIm untersucht, wie sich Bürger*innen inmitten dieser neuen digitalen Möglichkeiten für prosoziale Beiträge engagieren. Das Projekt untersucht die kollektiven Vorstellungen von Umverteilung, die diesen Praktiken zugrunde liegen und ihnen Bedeutung verleihen.
Das ReDigIm-Team besteht aus 12 Forscher*innen mit Fachkenntnissen in Soziologie, Anthropologie sowie Medien- und Kulturwissenschaften, die an fünf Universitäten tätig sind. Neben dem JGU-Team befinden sich die anderen Forscher*innen in London (University of the Arts London), Barcelona (Universitat Pompeu Fabra), Finnland (University of Lapland) und der Schweiz (Universität Zürich).
ReDigIm verfolgt einen methodengemischten Ansatz, der Diskursanalysen, Analysen der Möglichkeiten digitaler Plattformen, Feldforschung mit zivilgesellschaftlichen Gruppen und Workshops zur Entwicklung von Szenarien mit Interessengruppen umfasst. Das Mainzer Team besteht aus Kultur- und Sozialanthropolog*innen, das Formen des prosozialen Gebens in Montenegro untersucht. Während eines zehnmonatigen Forschungsaufenthalts in Montenegro wird untersucht, wie Praktiken der Umverteilung durch Digitalisierung geformt und verändert werden.
Das Forschungsteam arbeitet in enger Partnerschaft mit fünf Kooperationspartnern, meist NGOs, die eine
Schlüsselrolle bei der Definition, Entwicklung und Verbreitung der Forschungsergebnisse spielen.