Aktuelle Lehrveranstaltungen

Ü. Fachwissenschaftliche Spezialisierung: Rechtspopulismus – Kulturwissenschaftliche Perspektiven

Dozent:innen: Dr. Konstanze N'Guessan
Kurzname: 05.174.24_140
Kurs-Nr.: 05.174.24_140
Kurstyp: Übung

Voraussetzungen / Organisatorisches

Seminarteilnehmer*innen aus Mainz (Ifeas, FTMK) treffen sich am 14.4. zu einer ersten Sitzung in Mainz (Ort wird per mail bekanntgegeben). Bei Schwierigkeiten oder Fragen können Sie sich gerne vorab bei mir melden (nguessan@uni-mainz.de)

Anwesenheitspflicht

Die Sitzungen finden immer Montags, 12-14 Uhr statt. Ein Teil der Sitzungen wird in Präsenz in Frankfurt stattfinden (28.4., 5.5., 7.7. und14.7.). Im Seminarhaus auf dem Campus Westend, Raum SH 1.107. Die übrigen Sitzungen (12.5.,19.5.,26.5.,2.6., 16.6., 23.6. und 30.6.) finden als hybride Sitzungen statt, weil wir hierfür mit den Seminarteilnehmer*innen aus Hamburg, München, Göttingen und Berlin zusammenkommen.

Es gilt sowohl für die Sitzungen vor Ort als auch für die Hybridsitzungen Anwesenheitspflicht mit den üblichen Karenzregelungen. Die Teilnahme an der abendlichen Vortragsreihe ist nicht verpflichtend.

Inhalt

Rechtspopulismus ist ein Thema vor dem die Ethnologie, Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie und ihre Nachbardisziplinen nicht die Augen verschließen können. Ob es uns gefällt oder nicht, europäische Gesellschaften erleben einen Zuwachs rechtspopulistischer Narrative, die zunehmend "mainstreamig" erscheinen und rechtspopulistische Parteien fahren sowohl auf kommunalpolitischer wie auf Landes- und Bundesebene Wahlerfolge ein. Soziale Medien erscheinen als "Brandbeschleuniger" dieser Entwicklungen, und die Zustimmungsraten zu rechtspopulistischen Diskursen unter Jung- und Erstwähler*innen sind alarmierend. Neurechte Diskurse finden auch im universitären Milieu statt und bleiben oft lange unerkannt und unwidersprochen.

Nicht zuletzt bedrohen rechtspopulistische politische Mehrheiten in vielen Bundesländern mögliche Berufsfelder von Absolvent*innen der Ethnologie und Kulturanthropologie, weil z.B. zivilgesellschaftlichen und kulturpolitischen Initiativen die Förderung gekürzt wird. Gleichzeitig entstehen neue "Berufsfelder," etwa in der Verwaltung von "Rückführungsmigration," für die Kommunen Stellen für Absolvent*innen mit kulturwissenschaftlicher Expertise einrichten.

In diesem Seminar setzen wir uns mit den aktuellen Dynamiken und komplexen Facetten rechtspopulistischer Politik aus kulturwissenschaftlicher Perspektive auseinander: Auf welche sozialen und kulturellen Dynamiken reagieren rechte Bewegungen und auf welches historische Erbe greifen sie zurück? Wie lassen sich rechte Mobilisierungserfolge in ihren kulturellen, alltagsweltlichen und affektiven Formationen verstehen? Aus unterschiedlichen theoretischen und ethnografischen Perspektiven wird beleuchtet, wie sich rechte Ideologien und Politiken in verschiedenen Kontexten manifestieren und mit welchen gesellschaftlich verankerten Narrativen und Gefühlslagen sie resonieren. Es geht dabei auch um ein besseres Verständnis der allgegenwärtigen Normalisierung rechter Politik, vor allem im Zusammenhang mit alltäglichen und latenten Formen von Rassismus, mit politischen Subjektivitäten und unter besonderer Beachtung von lokalen, kontextspezifischen und mikropolitischen Dynamiken. Das Seminar bietet 1) Raum zur Auseinandersetzung mit verschiedenen Begriffen und Konzepten, die ein besseres Verständnis gegenwärtiger rechtspopulistischer Politik ermöglichen, 2) einen breiten Einblick in ethnografisch fundiertes Wissen über rechte politische Phänomene zwischen wachsender Popularität und hartnäckiger Beharrlichkeit und 3) einen kritischen und handlungsorientierten Zugriff auf das Thema zu eröffnen, der Studierenden mit Handwerkszeug ausstatten soll, rechtspopulistische Narrative zu erkennen und ihnen etwas entgegensetzen zu können.

Zusätzliche Informationen

Das Seminar „Rechtspopulismus - Kulturwissenschaftliche Analysen" findet als kooperatives, standortübergreifendes Seminar gemeinsam mit dem Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Goethe-Universität in Frankfurt statt. Parallel zu dem Frankfurt/ Mainz-Kurs finden bauähnliche Seminare an europäisch-ethnologischen Instituten in München, Hamburg, Göttingen und Berlin statt.

Das Seminar wird durch diesen standortübergreifenden, kooperativen und interdisziplinären Zuschnitt den Seminarteilnehmer*innen ermöglichen vielfältige Perspektiven auf ein gesellschaftlich relevantes Phänomen kennenzulernen und mit Studierenden aus der Europäischen Ethnologie an verschiedenen Studienstandorten zusammenzuarbeiten.

Der Kurs wird flankiert von einer Vortragsreihe "Rechtpopulismus - quo vadis? – Expertisen, Fragestellungen und Forschungsansätze aus der Empirischen Kulturwissenschaft" (Montags, 18-20 Uhr), die per zoom stattfindet, und zu der alle Seminarteilnehmer*innen herzlich eingeladen sind.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
14.04.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Einführungsveranstaltung in Mainz
28.04.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Seminarhaus Campus Westend (FFM) Raum SH. 1.107
05.05.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Seminarhaus Campus Westend (FFM) Raum SH. 1.107
12.05.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
19.05.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
26.05.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
02.06.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
16.06.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
23.06.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
30.06.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Hybrid
07.07.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Seminarhaus Campus Westend (FFM) Raum SH. 1.107
14.07.2025 (Montag) 12:15 - 13:45 Seminarhaus Campus Westend (FFM) Raum SH. 1.107