Zur künstlerischen und kulturellen Praxis eines politischen Projekts
Tagung vom 15. bis 17. Juli 2011
In öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussionen wird seit einigen Jahren nach anderen, gelebten Europas gefragt, die nicht in den offiziellen politischen Projekten aufgehen und territoriale Grenzen ebenso wie zugewiesen Rollen überschreiten.
Die Tagung "Spiel ohne Grenzen?" fragt nach solchen Dynamiken der Europäisierung und danach, wie diese in bzw. durch künstlerische und kulturelle Praktiken konstituiert werden – etwa auf der Ebene von Ausstellungen, Theaterfestivals, Fernsehsendungen und Kunstprojekten, aber auch auf der Ebene alltäglichen Handelns, wie z.B. durch Migrationswege, Arbeitsroutinen oder individuelle Lebensentwürfe.
Die sozialen und imaginären Räume Europas befinden sich in einer kontinuierlichen Bewegung (in the making) und werden von der Akteuren, die sich in dieser Bewegung befinden, mitunter als Bühne genutzt, auf der sie sich in verschiedener Weise inszenieren und auf die sie sich unterschiedliche beziehe. Die Inszenierung und performative Konstruktion (verschiedener) Europas zugleich in künstlerischer wie kultureller Praxis zu untersuchen schärft den Blick für Spiel- und Freiräume, die sich in und durch Kunst ebenso wie im Alltag eröffnen, aber auch das Bewusstsein dafür, wie diese Spiele normierend wirken, Grenzen ziehen und die geschaffenen Freiräume von neuem kolonialisieren können.