SoSe 2013

PS. Praxis empirischer Kulturanalyse - Spiritualität

Dozent:innen: Jun.-Prof. Dr. Mirko Uhlig
Kurzname: PEKÜ
Kurs-Nr.: 05.174.310
Kurstyp: Proseminar

Empfohlene Literatur

- Kulturbegriff:

Gerndt, Helge: Zur Perspektive volkskundlicher Forschung. In: Zeitschrift für Volkskunde 76 (1980), S. 22-36;

Greverus, Ina-Maria: Kultur und Alltagswelt. Eine Einführung in Fragen der Kulturanthropologie, München 1978, S. 36ff;

Janich, Peter: Technik und Kulturhöhe. In: ders.: Kultur und Methode. Philosophie in einer wissenschaftlich geprägten Welt, Frankfurt am Main 2006, S. 15-29;

Lindner, Rolf: Vom Wesen der Kulturanalyse. In: Zeitschrift für Volkskunde 99 (2003), S. 177-188;

Müller, Klaus E.: Das Unbehagen mit der Kultur. In: ders. (Hg.): Phänomen Kultur. Perspektiven und Aufgaben der Kulturwissenschaften, Bielefeld 2003, S. 19-47;


- Spiritualität:

Aka, Christine: "Ich bin meine eigene Sekte." Volkskundliche Religionsforschung und Patchwork-Spiritualität. In: Mohrmann, Ruth-E. (Hg.): Alternative Spiritualität heute (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Bd. 114), Münster u. a. 2010, S. 9-18;

Knoblauch, Hubert: Popuäre Spiritualität. In: Mohrmann (2010), S. 19-34;

Nikitsch, Herbert: Populare Religiosität: Traditionen und Transformationen. Einige Beispiele aus Niederösterreich. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 113 (2010), S. 51-75;


- Grundlegendes:

Fischer, Hans: Was ist Ethnologie? In: ders. (Hg.): Ethnologie. Einführung und Überblick. 4., überarbeitete Auflage, Berlin u. a. 1998, S. 3-20.

Inhalt

Obgleich erst in den 1940er Jahren im deutschsprachigen Raum etabliert, ist der diffuse Begriff der "Spiritualität" kaum mehr aus der gegenwärtigen Alltagssprache
wegzudenken. Vor allem dann, wenn es darum geht, transzendente Sinnstiftungskonzepte zu benennen. Im Gegensatz zu kirchlich transportierten Weltdeutungsvorschlägen,
orientieren sich spirituelle Entwürfe, so das Klischee, primär an der letzten Instanz subjektiver Erfahrungen.
Der Umgang mit solchen Sinn- und Orientierungsentwürfen verrät viel über unsere historisch gewachsenen Strategien und Techniken zur
Lösung alltäglicher Probleme - also über das, was wir in der Kulturanthropologie/Volkskunde unter "Kultur" verstehen und untersuchen.

Zur analytischen Annäherung benötigen wir allerdings konkrete beobachtungsleitende Kriterien. Hier bewähren sich medikale Phänomene, da sie ganz existenzielle
Bereiche wie Gesundheit, Krankheit und Tod berühren und sich in diesem Kontext spirituelle Vorstellungen und Praktiken explizit äußern.

Ziel des Seminars ist es, zunächst Grundbegriffe, Entwicklungstendenzen und methodisches Rüstzeug kulturanalytischer Forschung kennenzulernen und diese dann an konkreten
empirischen Themen zu veranschaulichen. Des Weiteren werden wissenschaftliche Kategorien der interdisziplinär ausgerichteten Esoterik-, Spiritualitäts- und Religiositätsforschung vermittelt und reflektiert. Inwiefern können Begriffe wie „Aberglaube(n)“, „Magie/Magisches Denken“ oder der „epistemologische Egozentrismus“ (nach Jean Piaget) auch heute noch für eine kulturwissenschaftliche Hermeneutik menschlichen Handelns nutzbar gemacht werden?

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
19.04.2013 (Freitag) 14:15 - 15:45 03 134
1331 - Verfügungsbau SB II
01.06.2013 (Samstag) 09:00 - 20:00 02 431 P204
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.06.2013 (Sonntag) 09:00 - 20:00 Übungsraum Germanistik
30.06.2013 (Sonntag) 09:00 - 20:00 Übungsraum Germanistik