WiSe 2018/2019

S. Zur kulturellen Ordnung sozialer Systeme (Winter): Nachbarschaft: Kulturanthropologische Annäherungen - Kurs B

Dozent:innen: Dr. Jonathan Roth; Dr. Johanne Lefeldt
Kurzname: S Kult Ordnung SozSy
Kurs-Nr.: 05.174.16_620
Kurstyp: Seminar

Empfohlene Literatur

Evans, Sandra; Schahadat, Schamma (Hg.) (2012). Nachbarschaft, Räume, Emotionen. Interdisziplinäre Beiträge zu einer sozialen Lebensform. Bielefeld: transcript.
Ocejo, Richard E. (Hg.) (2013). Ethnography and the City: Readings on Doing Urban Fieldwork. New York, NY u.a.: Routledge.
Schilling, Heinz (Hg.) (1997). Nebenan und Gegenüber. Nachbarn und Nachbarschaften heute (13–25). Frankfurt a. M.: Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie.

Inhalt

In einer von Globalisierung, Medialisierung und Mobilisierung geprägten Gesellschaft haben notwendigerweise auch die Vorstellungen des städtischen Zusammenlebens diskursive Verschiebungen erfahren. In der Urbanen Anthropologie ist dahingehend von „multifunktionalen“ und „temporären Städten“ die Rede, von „Metrozentrismus“ und einer „Pluralität des Städtischen“, die sich in „hybriden Lebenswelten“ und „urban assemblages“ niederschlägt. Wo kann in diese Transformationen des Urbanen und ihrer kulturanthropologischen Perspektivierungen das konkrete Zusammenleben in Städten eingeordnet werden und wie lässt es sich angemessen erforschen und darstellen? Mit anderen Worten: Wie gestaltet sich „Nachbarschaft“ heute und was lässt sich mit diesem beinahe traditionalen Begriff im städtischen Kontext beschreiben?
Dieser Frage wollen wir in einem kleinen Forschungsprojekt im Rahmen zweier Seminare im Modul „Kulturwissenschaftliche Ordnungssysteme“ nachgehen. Beide Veranstaltungen mit dem Seminartitel „Nachbarschaft“ werden von zwei Dozenten parallel betreut und verfolgen das gleiche Anliegen: eine kulturanthropologische Annäherung an den Begriff und die Alltagspraxis von „Nachbarschaft“ vorzunehmen. Dabei soll keine konkrete Vorstellung von „Nachbarschaft“ auf seine alltagspraktische Entsprechung hin überprüft, sondern der Begriff vielmehr erst im Zuge der Seminare induktiv durch eine ethnographische Erkundung gefüllt und ausgeleuchtet werden.
In einem hinführenden Teil werden zunächst kulturtheoretische und methodische Ansätze der Stadtforschung diskutiert, um darauf aufbauend eigene Forschungsfragen und -vorhaben zu entwickeln, mit denen dann Arbeitsgruppen aus beiden Seminaren ins Feld gehen. Als Feld wollen wir dabei die beiden Nachbarstädte Mainz und Wiesbaden in den Fokus nehmen. In deren Stadtteilen wollen wir unterschiedliche lokale Formen von „Nachbarschaft“ erkunden und die Deutungsangebote diskutieren, die sich mit diesem Begriff verbinden lassen. Die Ergebnisse der empirischen Projekte werden schließlich in einer gemeinsamen Blockveranstaltung zum Ende des Semesters zusammengetragen.
Ziel der Seminare ist es, einen Einblick in aktuelle Konzepte und Methoden der Stadtforschung sowie eine betreute praktische Einführung in die Feldforschung in einem lokalen setting zu leisten, um die Heuristik der kulturanthropologischen Forschung und Kulturanalyse zu veranschaulichen.

Termine

Datum (Wochentag) Zeit Ort
18.10.2018 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 00 461 P11
1141 - Philosophisches Seminargebäude
25.10.2018 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 00 461 P11
1141 - Philosophisches Seminargebäude
15.11.2018 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 00 461 P11
1141 - Philosophisches Seminargebäude
13.12.2018 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 00 461 P11
1141 - Philosophisches Seminargebäude
10.01.2019 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 00 461 P11
1141 - Philosophisches Seminargebäude
02.02.2019 (Samstag) 10:00 - 18:00 00 421 P7
1141 - Philosophisches Seminargebäude
03.02.2019 (Sonntag) 10:00 - 18:00 00 421 P7
1141 - Philosophisches Seminargebäude
14.02.2019 (Donnerstag) 12:15 - 13:45 00 461 P11
1141 - Philosophisches Seminargebäude