S. Zur kulturellen Ordnung von Raum und Zeit (Winter): Wilhelm Mannhardt. Erkundungen zur volkskundlichen Wissensproduktion
Dozent:innen: Dr. Theresa PeraboKurzname: S Kult Ordnung R&Z
Kurs-Nr.: 05.174.16_630
Kurstyp: Seminar
Format: online
Empfohlene Literatur
Empfohlene Literatur zur Einführung:Davidovic-Walther, Antonia; Fenske, Michaela & Keller-Drescher, Lioba (Hg.) (2009). Volkskundliches Wissen. Akteure und Praktiken (Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge, 50). Münster.
Gerndt, Helge (2015). Vom Nutzen der Fachgeschichte. Gesellschaftliche Blickwechsel und volkskundliche Identität. In: Moser, Johannes; Götz, Irene & Ege, Moritz (Hg.). Zur Situation der Volkskunde 1945–1970. Orientierungen einer Wissenschaft zur Zeit des Kalten Krieges (15–33). Münster u.a.
Kneer, Georg (2012). Science Studies. In: Moebius, Stephan (Hg.): Kultur. Von den Cultural Studies bis zu den Visual Studies. Eine Einführung (282–303). Bielefeld.
Perabo, Theresa (2014). „Wer die Wunderblume findet, der vermag des Sagenberges geisterhaften Bann zu lüften.“ Wilhelm Mannhardt und die mythologische Forschung im 19. Jahrhundert. In: Simon, Michael; Seidenspinner, Wolfgang & Niem, Christina (Hg.): Episteme der Romantik. Volkskundliche Erkundungen (Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde, 8) (37–52). Münster u.a.
Inhalt
Wie kommt die Wissenschaft zu Wissen? Im Seminar werden wir uns mit dem Produktionsprozess wissenschaftlichen Wissens beschäftigen und einige Aspekte der historischen wie aktuellen Wissenskonstitutionen der Volkskunde untersuchen. Gegenstand unserer Auseinandersetzungen bildet der frühe Volkskundler Wilhelm Mannhardt (1831–1880), der im Rahmen der Fachgeschichte als Vertreter der romantisch-mythologischen Schule des 19. Jahrhunderts eingeordnet wird und für das disziplinäre Verständnis der Volkskunde einschlägig, darüber hinaus aber kaum mehr bekannt ist. Die Beschäftigung mit Mannhardt soll zeigen, wie sich in den wissenschaftlichen Anfängen der Volkskunde bestimmte Leitbegriffe, Erkenntnisinteressen und Zugangsweisen zu kulturwissenschaftlichen Fragestellungen ausbildeten, und fragt, welche Bedeutung seinem Werk für die Disziplin des 21. Jahrhunderts zukommt.Am Anfang des Seminars stehen die Lektüre und Diskussion von Schlüsseltexten zur Bearbeitung historischer Fragestellungen. Den Nutzen der Fachgeschichte werden wir anhand neuerer Ansätze aus dem interdisziplinären Feld der Wissens- und Wissenschaftsforschung diskutieren und dabei insbesondere auf das derzeit prominente Modell „Der Kreislauf wissenschaftlicher Tatsachen“ des französischen Wissenschaftsforschers Bruno Latour eingehen. Methodisch orientiert an der „Historischen Ethnographie“ wird es daran anschließend die Aufgabenstellung sein, die Theorie zur Anwendung zu bringen und anhand ausgewählter Textbeispiele Mannhardts wissenschaftliche Tätigkeit im 19. Jahrhundert forschend zu rekonstruieren und fachgeschichtlich zu reflektieren.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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09.11.2020 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
16.11.2020 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
23.11.2020 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
30.11.2020 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
07.12.2020 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
14.12.2020 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
04.01.2021 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
11.01.2021 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
18.01.2021 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
25.01.2021 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
01.02.2021 (Montag) | 12:15 - 13:45 | |
08.02.2021 (Montag) | 12:15 - 13:45 |